Steh auf!
Es ist ein ganz einfaches Wort, das die christliche Tradition für das unbeschreibliche Geheimnis des Lebens benutzt: Auferstehung.
Der Totgeglaubte steht zu neuem, unendlichem Leben auf, gegen alle menschliche Vernunft und Machbarkeit.
Wie wichtig es ist, in unserer Zeit sich zu erheben, sich einzusetzen gegen eine fatale Vorherrschaft des Rationalen – dies legte P. Johannes am 16. April uns Zen-Lehrern, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ans Herz, als wir ihn in Limburg besuchten. Gegen allen Kleinglauben („Was habe ich schon zu sagen?“) sei es unendlich bedeutsam, sich zuzutrauen und zuzumuten, einen Beitrag leisten zu können und zu sollen, damit menschliches Bewusstsein sich verändert.
Bei diesem Treffen erteilte P. Johannes die Lehrbefähigung im Programm „Leben aus der Mitte“ an Peter Sommer. Bei der Überreichung der Urkunde betonte er den Auftrag, der ja für das gesamte Programm gilt: die Zen-Tradition in das christliche Leben zu integrieren. Eine wichtige Rolle spielt dabei die Feier der Eucharistie. Diese Erfahrung ist, so Peter Sommer, für ihn schon lange ein faszinierendes Motiv der Übung und war auch mit daran beteiligt, dass er sich in den letzten Jahren auf die Ausbildung zum ständigen Diakon im Bistum Essen eingelassen hat.
So werden die Kurse in der nächsten Zeit getragen von Klaus Appelmann, Klaus Fahrendorf, Sven Kosnick, Guido Quinkert, Peter Sommer und von mir selbst. Es ist ein großes Anliegen und eine große Bitte, in dieser Vielfalt den einen Geist spürbar, erfahrbar werden zu lassen; den Atem-Geist, der sich in unseren Leib, in unser Leben hinein verkörpern will und jede und jeden befähigen will, im Schweigen, im Wort und im Tun Zeugnis zu geben von der Wirklichkeit, die alles Begreifen übersteigt. Dies bedeutet sowohl im eigenen Inneren wie auch im Miteinander immer wieder den „Aufstand für das Leben“, das Festhalten an dem, was mir eigentlich das Wichtigste ist.
Dass wir immer wieder Gelegenheit haben, uns darin gegenseitig zu bestärken, dass uns die äußeren Bedingungen dafür gegeben sind – daran hat der Freundeskreis des Programms bedeutenden Anteil. So möchte ich die bereits an die Mitglieder ergangene Einladung gerne nochmals bekräftigen: Kommen Sie zur Jahresversammlung am 1. Juni nach Essen und bringen Sie sich ein!
P. Paul