Schließung Kardinal-Hengsbach-Haus

Essen, 06. Februar 2021

Liebe Freundinnen und Freunde unseres Programms!

Einige von Ihnen werden es bereits aus den Medien erfahren haben: Der seit Sommer letzten Jahres laufende Prozess zur Zusammenlegung der Bildungshäuser im Bistum Essen ist zu einem Ergebnis gekommen, das uns unmittelbar trifft:
Unser Kardinal-Hengsbach-Haus wird geschlossen und verkauft.
Damit wird real, was sich im Rückblick schon lange abzeichnete und durch die auch corona-bedingte finanzielle Not des Bistums beschleunigt wurde. Im Vergleich zwischen der Wolfsburg in Mülheim und dem Kardinal-Hengsbach-Haus haben Belegung, geografische Lage und die in Zukunft notwendigen Investitionen den Ausschlag für die Wolfsburg gegeben.        
Für spirituelle Angebote des Bistums, die aus dem Exerzitienreferat und aus unserem Programm kommen, soll ein neuer Ort gefunden werden. Dieser wird jedoch voraussichtlich lediglich Tagesveranstaltungen aufnehmen können.

Das ist für unser Programm ein schmerzhafter Einschnitt. Wir haben uns ja schon des Öfteren von Häusern verabschiedet, die geschlossen wurden – waren aber noch nie so verwurzelt und “zu Hause” gewesen wie hier. “Es geht weiter”, rief P. Johannes, als er mir nach der letzten Feier der Eucharistie den Schlüssel übergab und aus dem Zendo ging. Das gilt auch für uns, jetzt, in dieser Situation. Das eigentliche Zendo tragen wir in uns selbst.

Wie kann es nun unmittelbar weitergehen?
Zunächst befinden wir uns in einer Übergangszeit, bis das Kardinal-Hengsbach-Haus einen neuen Eigentümer hat bzw. ein neuer Ort für unsere Angebote gefunden ist. In dieser Zeit werden – nach dem Lockdown – die Abendmeditationen in unserem Zendo voraussichtlich wieder möglich sein; Sesshins leider nicht mehr. Dies liegt daran, dass viele Angestellte des Kardinal-Hengsbach-Hauses bereits einen neuen Arbeitsplatz gefunden haben und damit ein regulärer Kursbetrieb nicht mehr gehen wird.  
Für die anstehenden und unter Corona-Bedingungen vielleicht wieder erlaubten Sesshins (ab April?) suchen wir zurzeit geeignete Häuser. Sobald hier mehr Klarheit herrscht, werden wir Sie darüber informieren und die bereits angemeldeten Teilnehmer*innen befragen, ob sie den „Ortswechsel“ mitmachen.

Was nach dieser Übergangszeit folgt, ob wir mit dem Neu-Eigentümer zu einer wie immer gearteten Bleibe-Übereinkunft kommen können, das wird sich zeigen. Jedenfalls gibt uns die getroffene Entscheidung zusammen mit der Corona-Situation jetzt die Freiheit und Möglichkeit, neue Wege zu suchen und zu gehen.
Sollten Sie selbst Ideen haben (Räume, Tagungsstätten …), teilen Sie uns diese bitte mit. Danke!
Und selbstverständlich werden wir, sollte es so kommen, eine Gelegenheit finden, uns miteinander von „unserem Zendo“ zu verabschieden.

Von Herzen wünsche ich uns allen, dass unser „Loslassen“, gerade wenn es nicht leichtfällt und schmerzlich ist, die Kraft zu einem Neubeginn in sich birgt.
Ihr P. Paul