Pfingsten – Fest des Atems
Pfingsten, Freude für alle – mit Erwartung von freien Tagen – raus aus dem Alltag dahin, wo man hofft, für kurze Zeit das Schönste zu finden, zu Fuß oder motorisiert – zu Lande zu Wasser oder in der Luft. Schon das Vorhaben, die Erwartung von Schönem, macht Freude.
Schönes erwarten in diesen Tagen vierzig Männer und Frauen in Rom, von näherer und weiterer Umgebung. Nicht, indem sie sich besonders schöne Orte und Strände aussuchen aus den unerschöpf- lichen reizvollen Angeboten ihres Landes. Sie wählen sich ein anderes Ziel: Zu sich selbst, zur weitesten Reise, zum schönsten Ziel mit Nachhaltigkeit. Zum elften Mal bin ich eingeladen, zu Pfingsten in Rom ein Sesshin zu begleiten.
Man kann sich ja alles wünschen. Ich wünsche nicht nur den Sesshin-Teilnehmern in Rom eine gute Begleitung. Ich wünsche und bitte sehr, dass auch Sie in diesen Tagen gute und beste Begleitung finden. Nicht nur von den Nächsten und Freunden, die ich Ihnen auch von Herzen wünsche, sondern von der besten und wichtigsten Begleitung, die Sie in sich selber finden, in Ihrem eigenen Wahren Wesen – auf Reisen oder zu Hause.
Alles, was man sucht, muss man da suchen, wo man es findet. Nirgendwo anders: Wir finden den Frieden nur in uns selbst. Vielleicht kann schon dies eine heiße Spur zu diesem Frieden sein, indem ich mir das selber sage: “Ich finde meinen Frieden nur in mir selbst.”
Und dann achten Sie bitte auf den wichtigsten Zubringer zu diesem Frieden: Auf Ihren Atem.
Auf das dem Menschen Selbstverständlichste und zugleich das Wunderbarste. Je mehr Sie Ihre liebende und vertrauensvolle Aufmerksamkeit auf Ihren Atem richten, umso authentischer erhalten Sie die Botschaft zu Pfingsten.
Pfingsten ist Fest des Atems.
Was sich beim ersten Pfingstfest ereignete, geschah im ersten Pfingst-Sesshin: Sie waren beisammen und empfingen den Heiligen Atem.
Zum Wortfeld des pfingstlichen Atems gehört Geist. Zum Wortfeld des Heiligen Geistes gehört nach biblischen Sprachen Heiliger Atem. Es ist der Geist, der Atem des Friedens, der Freude, der Liebe, der Geist allen Gutes.
Man muss nicht an einem Sesshin teilnehmen, um den Atem in sich als den Heiligen Atem zu finden und um seine wunderbare Wirkung zu erfahren. Ein ruhiger Raum – eine Kirche – ein Gottesdienst kann dazu ein Hilfe sein. Es kann aber auch der Sessel, der Stuhl im eigenen Zimmer sein, um sich eine Weile auf nichts anderes einzulassen als auf den eigenen Atem. Was dann geschieht, das weiß ich nicht, wohl aber, was geschehen kann: Sie können Eins werden mit Ihrem eigenen Atem.
Und dann kann noch gesagt werden, was dann noch fehlt: Nichts.
Ich wagte das ja so nicht auszudrücken, aber der heilige Vinzenz Pallotti sagt: “Sie müssen Gott einatmen und Gott ausatmen.”
Unser Sesshin in Rom möchten wir erleben als Feier des Heiligen Atems.
Zur Mitfeier lädt Sie herzlich ein
P. Johannes