Ferien – wunschlos glücklich!
Haben Sie schon gehört vom Ferieneffekt der Meditation für immerwährende Ferien?
Ein Witz?
Oder doch mit was dran?
Als ich einmal Pater Lassalle nach einem Sesshin fragte: “Wann machen Sie eigentlich Ferien?”, antwortete er: “Ich habe immer Ferien.”
Hat er damit einen Witz gemacht, oder meinte er, was er sagte?
Hätte ich nachgefragt, hätte er wohl – wenn auch mit anderen Worten – gesagt: “Wenn ich wirklich bei mir bin und nichts anderes will als das, was ist, und meine Wünsche in eins bringe mit der Situation, was soll mir dann fehlen?”
Wer Zen praktiziert, weiß, dass es in der Übung darum geht, sich in seinen Gedanken zu lassen. Das heißt aber nichts anderes, als sich in seinem Wollen und Wünschen zu lassen und tatsächlich wunschlos da zu sein. Wer das an sich geschehen lässt, findet den schönsten Ort in sich selbst. Er findet alles in sich, was er außen mit bestem Willen und weiten Reisen immer nur teilweise finden kann. Am Meer genießt er nicht die Berge. An einem schönen Ort nur diesen Ort.
Einen wirksameren und nachhaltigeren Ferieneffekt kann es nicht geben, als wenn ein Mensch eins ist mit der Wunderwelt seines eigenen Wahren Wesens, eins mit Gott und der Welt.
Und wie kann das geschehen?
Ich garantiere einen Ferieneffekt, wie er friedvoller und erfüllender nicht sein kann. Das Problem ist nur: Zu einfach und zu nah: Gönnen Sie sich sich selbst!
Haben Sie schon einmal Ihre ganze Aufmerksamkeit gerichtet auf Ihren Atem? So dass Ihr Atem für Sie zum wichtigsten und einzigen Ereignis wird? Dass Sie das Eins-Werden mit Ihrem Atem zu Ihrem größten und einzigen Wunsch werden lassen? Wenn das geschieht, dann sind Sie so in sich selbst, wie Ihr Verstand es nicht wissen kann. Nehmen Sie sich die Zeit im Sitzen, im Liegen, im Gehen: Werden Sie eins mit Ihrem Atem. Vielleicht kommen Sie dann von selbst zu einem Gebet: “Atme in mir -”
Wohin Sie auch reisen in Erwartung schöner Ferien: Zum Schönsten kommen Sie, wo und wenn Sie zu Ihrem Atem kommen. Dann sind Sie beschenkt mit dem ersehnten und nachhaltigsten Ferieneffekt.
Ganz im Atem, ganz in dem, was dran ist. Auch danach bei der Arbeit, im Alltag: Sie sind anders da, wenn Sie ganz im Atem sind bei dem, was Sie tun. Wer und was kann Sie daran hindern, ganz da zu sein?
Pater Lassalle ließ sich jedenfalls nicht hindern, und so konnte er sagen: “Ich habe immer Ferien.”
Gönnen Sie sich die schönsten Ferien!
P. Johannes