Umziehen

Umzug3aViele Menschen scheuen sich davor. Gilt es doch, die gewohnte Umgebung zu verlassen – und beim Aufräumen wahrzunehmen, wieviel sich angesammelt hat. Wie oft habe ich gesagt: “Das kann ich noch einmal brauchen” – und habe es dann doch nie mehr angefasst. Auch sind es oft Erinnerungen, die an einzelnen Dingen hängen. Erlebnisse, Begegnungen, Geschenke. Sich trennen – manchen fällt es schwer, sie drehen alles noch mehrfach in der Hand um, bevor es dann in der Abteilung „Lassen“ landet.

Gleichzeitig sind Umzüge einmalige Gelegenheiten, sich zu „verschlanken“.  Es ist die Zeit, auch innerliche Bindungen zu überprüfen, die sich oft unbemerkt an etwas klammern, wo – Kopf und Herz wissen es längst – doch gar nichts zu klammern ist.

Wir haben hier keine bleibende Stätte. Alle spirituellen und religiösen Wege machen sich fest an dem, was nicht in Kisten zu packen und beim Umzug
mitzuschleppen ist.
Umzug5Wie Paulus es im 2. Brief an die Korinther ausdrückt: „…die wir nicht auf das Sichtbare starren, sondern nach dem Unsichtbaren Ausschau halten.“ Die Erfahrung, dass wir uns dennoch immer wieder an etwas festhalten wollen, zeigt, wie wichtig die Übung ist. Sich einlassen in die Stille bedeutet: bereits jetzt „umziehen“, sich dort beheimaten, wo niemand und nichts mich vertreiben können.

Bestimmt fallen Ihnen beim Lesen dieser Zeilen eigene Erfahrungen ein. Und natürlich habe ich das Thema auch aus eigenem Erleben gewählt:
In dieser Woche ist das Büro von „Leben aus der Mitte“ umgezogen – von seiner langjährigen Verortung im pallottinischen Pfarrhaus Christkönig am Steigerweg 1 in Mülheim an der Ruhr in ein zur Karmelgemeinde in Duisburg gehörendes Haus am Karmelplatz 3.

Dieser Umzug ist nicht nur eine sachliche Notiz wert, dahinter standen und stehen – wie sollte es auch anders sein – konkrete und engagierte Personen. Deswegen möchte ich von Herzen Dank sagen:

  • den pallottinischen Mitbrüdern, angefangen von P. Horst Liedtke bis zu P. Bernhard Küpper, die uns die Räume in Mülheim zur Verfügung stellten.
  • Marianne Krenz, die zusammen mit P. Johannes die Organisation des Programms aufbaute und mit ihrem Herzblut erfüllte.
  • Gudrun Sommer, Sabine von Wissel und den anderen MitarbeiterInnen, die mit Hand angelegt, sortiert, ein- und wieder ausgepackt haben.
  • unserem Freundeskreis, der die finanzielle Seite dieses Unternehmens trägt.
  • dem Bistum Essen, das uns die Räumlichkeiten zu günstigen Konditionen vermietet.

Von Herzen wünsche ich unseren neuen Räumlichkeiten, dass auch sie etwas vom „Geist des Beginns“ ausstrahlen, der für uns Übende der Zen-Kontemplation von höchster Wertigkeit ist!

P. Paul

 

Umzug1

Die Bilderwand wurde als erstes im neuen Büro fertiggestellt. Umzugsfotos von Gudrun Sommer