In Freude und Hoffnung

40 Jahre Programm LEBEN AUS DER MITTE und 25 Jahre Freundeskreis

40Jubi-1Über 100 Gäste fanden sich am Samstag, 4. Mai 2013, im Kardinal-Hengsbach-Haus zum großen Doppeljubiläum ein.
In großer Dankbarkeit resümierte P. Johannes in der Eucharistiefeier die Geschichte des Programms.
Mit der Anrede “Schwestern und Brüder IN Jesus Christus” fasste er wie in einem Brennpunkt die gewordene Gestalt der Zen-Kontemplation zusammen. Seit November 1972 gibt es in ununter- brochener Folge Kurse der “Herzberührung” (Sesshins), in denen Menschen guten Willens ein Wertgefühl für Körper und Atem entwickeln, lernen mit dem Herzen zu sehen. Für viele Christen hat dieser Weg zu einer Intensivierung und Verleiblichung des Glaubens beigetragen.

40Jubi-1aHerzlich dankte P. Johannes dem Bistum Essen. In bisher weltweit einzigartiger Weise ist hier ein Zen- Programm zum Teil der diözesanen Pastoral geworden. Bischof Hengsbach, der befreundet war mit P. Lassalle, hatte großzügig zum Bau des ersten christlichen Meditationszentrums in Japan beigetragen. Er war es auch, der zusammen mit der Gemeinschaft der Pallottiner P. Johannes die Zen-Ausbildung in Japan ermöglichte. Mit einer Kirchenfenster-Scherbe aus Nagasaki erinnerte dieser in Dank und großen Mitleid an die Opfer des Atombombenwurfs. Die gewaltige Zäsur in der Weltgeschichte wurde für P. Lassalle und viele in seiner Spur zum unüberhörbaren Aufruf, Schritte zu einem neuen Menschheits-Bewusstsein zu gehen. Darin geht es im Dienst am Frieden in der Welt um die Freilegung der geistigen Kernenergie im Inneren des Menschen; um die Entdeckung des Leibes als ganz und gar spirituelle Potenz. (Text der Ansprache von P. Johannes)

40Jubi-3Konkretisierungen – das war der roten Faden aller Redner beim sich anschließenden Festakt. Inge Hausen-Müller als Vorsitzende des Freundeskreises begrüßte die Gäste und erinnerte an die vielen Projekte, welche seit 25 Jahren durch die Beiträge der Mitglieder möglich geworden sind. Dabei ragen natürlich der Umbau des ehemaligen Schwimmbades in ein Meditationszentrum (verwirklicht mit Mitteln des Bistums und des Freundeskreises), der Zen-Garten und die Plakette von P. Lassalle heraus. Aber auch das Alltägliche (jährliche Grundkosten für das Zendo, Büro des Programms etc.) dürfen nicht vergessen werden. (Begrüßung)

Zu einer Ethik des Konkreten rief der Leipziger Unternehmens- ethiker Prof. Andreas Suchanek auf. In der Meditation habe er einerseits den nie zu überschätzenden Wert der Gesinnung erfahren; jedoch gehe es in der Umsetzung gerade im Bereich wirtschaftlichen Handelns oft um die Gestaltung von Bedingungen, um klare Entscheidungen für eine Grundlage des Miteinanders. (Zen und Wirtschaftsethik)

40Jubi-2Prälat Thomas Zander, Direktor des Kardinal- Hengsbach-Hauses, und Pallottinerpater Helmut Scharler, Oberer der deutsch-österreichischen Provinz, würdigten das Programm als wertvolles Angebot für Suchende, als Ausdruck einer Kirche in Zeitgenossenschaft zu den Menschen. P. Johannes habe sich eingelassen auf die Welt verändernde Kraft der Stille: in der Spur des Mystikers Vinzenz Pallotti wie auch des II. Vatikanischen Konzils mit seinem befreienden Aufruf zum interreligiösen Dialog. (Grußwort Direktor Zander)

Ein ganz besonderer Gruß kam aus Japan: Migaku Sato, Zen-Meister und Professor für Neues Testament, gratulierte im Namen der Zen-Vereinigung Sanbo Kyodan. Mit der Zahl 40 verband er die Jahre der Wüstenwanderung des Volkes Israel, getrieben von der Sehnsucht nach dem verheißenen Gelobten Land. Diesen Weg, so Sato, beschreiten auch heute Menschen in der Meditation. Und darin gibt es kein Ankommen, nur ein fortwährender Aufbruch – Beginn. (Grußwort Migaku Sato)

40Jubi-5In einer Bilderserie ließ am Schluss der Feier Rainer Schmidt die vergangenen Jahre noch einmal vor den Augen erstehen: die Häuser, in denen Kurse stattfanden; Reisen des Programms u.a. nach Spanien, Japan, New York; die Einweihung des neuen Zendos und wenige Jahre später die Namensgebung “Lassalle-Raum” mit der Plakette.

Es war eine rundum gelungene Feier, zu der auch die genialen Musiker wesentlich beitrugen:
Dankgottesdienst: Martin Walter, Klarinette
Festakt: Valerie Pöllen und Annika Storck, Klavier/Flöte

P. Paul Rheinbay

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