Guido Quinkert

Guido Quinkert (*1957) war nach dem Studium der Ev. Theologie in Göttingen, Münster und Bonn von 1988 bis 1999 Studentenpfarrer an der Fachhochschule Niederrhein in Krefeld und Mönchengladbach, von 1999 bis 2015 Gemeindepfarrer in Essen und von 2016 bis 2023 Krankenhausseelsorger in Moers und Kamp-Lintfort.
Im Ruhestand studiere ich zurzeit Literaturübersetzen an der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf. Ich bin seit 2018 mit Andrea Kröger verheiratet.
Von 1994 bis 2010 war er Zen-Schüler von Pater Johannes Kopp Ho-un-ken und wurde von diesem zum Zen-Lehrer im Programm Leben aus der Mitte ernannt und bekam den Namen “Cloud of Clarity“.
Seit 2015 leitet er Sesshins und begleite die beiden Regionalgruppen in Essen und Moers. Von 2014 bis 2016 absolvierte er den Ausbildungsgang Geistliche Begleitung in der Ev. Kirche im Rheinland.

In der Einleitung zum zweiten Band der “Beginnworte” (s.u.) habe ich den Zen-Weg so beschreiben:
Die Übung des Zen bietet uns an, zu dem tiefen inneren Frieden zu gelangen, den wir auf dem Gesicht des Buddha erkennen können. Ebenso macht der christliche Glaube uns das Angebot eines Friedens, wie die Welt ihn uns nicht geben kann, wie Jesus sagt (Evangelium nach Johannes 14,27), eines Friedens, den wir zum Beispiel in der Musik von Johann Sebastian Bach erahnen können.

Auf einem geistlichen Übungsweg wird dieser tiefe Frieden uns eines Tages geschenkt, aber dennoch erfordert es von uns einen eigenen Beitrag. Zwar fallen uns – wie in dem Grimm’schen Märchen – auf einem spirituellen Weg eines Tages die Sterntaler einfach in den Schoß. Und doch hat dieses unfassbare Ereignis eine Vorgeschichte, die uns zuvor die Großherzigkeit eines kleinen Mädchens zeigt, das selbstlos anderen hilft und keinerlei Ansprüche stellt, sondern ehrlich überrascht ist, als das Wunderbare geschieht.
Unsere eigene Anstrengung auf einem spirituellen Weg ist zwar in keiner Weise eine Bedingung für eine tiefe und beglückende Erfahrung, aber trotzdem ist diese Anstrengung wesentlich, damit es zu einer solchen geschenkten Erfahrung überhaupt kommen kann. Damit unsere Hände gefüllt werden können, müssen wir sie vorher öffnen. Das haben alle Menschen, die auf dem Weg des Zen und der christlichen Mystik zu einer Erfahrung gelangt sind, gewusst. In unsrer Übung leeren und öffnen wir uns für eine Wesens- oder Gotteserfahrung.

In der Tradition des Zen werden drei Bedingungen genannt, um den Zen-Weg gehen zu können:
der große Zweifel – was ich jetzt lebe, ist es noch nicht;
das große Vertrauen – eine Wesenserfahrung ist möglich;
der große Entschluss – ich will den Übungs-Weg des Zen zum Frieden gehen.

Dazu gehören eine tägliche Praxis des Zazen, wenn möglich gemeinsames Sitzen in einer Gruppe und Teilnahme an einem Sesshin mindestens ein- oder zweimal in einem Jahr. Schülerinnen und Schülern auf dem Zen-Weg steht außerdem das Koan-Studium – begleitet von einer erfahrenen Zen-Lehrerin oder einem Zen-Lehrer – offen.
Auch christliche Existenz in Glaube, Liebe und Hoffnung (1Kor,13) erfordert eine Praxis des Gebets, der Kontemplation und der tätigen Nächstenliebe, damit der „Friede Gottes, der größer ist als alle Vernunft“ (Phil 4,7) unser Herz erfüllen kann.
Auf einem spirituellen Weg wie dem des Zen fällt uns eines Tages das Geschenk des Friedens in den Schoß, aber ohne dass wir uns dafür in unserer Übungspraxis öffnen, wird es dazu nach menschlichem Ermessen nicht kommen.
Wie es im Psalm 119 der Bibel heißt (Vers 165): „Großen Frieden haben die, die deine Weisung lieben.“

Veröffentlichungen

Beginnworte zu Zen-Koans und Versen aus der Bibel, 3 Bde

Gib dieses Sehnen auf!
Teil 1: Hekiganroku 1-33
2021, 120 S.
Geh den Weg mit Freude
Teil 2: Hekiganroku 34-66
2022, 132 S.
Tanze in Dankbarkeit
Teil 3: Hekiganroku 67-100
2024, 152 S.

Vier Jahreszeiten Glück – Lobgesang der einfachen Dinge
Zen-Predigten, 125 Seiten, € 10,00

Vier Himmelsrichtungen Liebe – Wege ins Weite
Neue Zen-Predigten, 138 Seiten, € 12,00

Die Beginnworte sind für 10 € pro Band oder 25 € für alle drei – und die Predigten für 10,00 bzw. 12,00 € portofrei über folgende Emailadresse zu beziehen: guido.quinkert@gmx.net

Schlussimpulse (Abendmeditationen) zu Koans aus dem Hekiganroku und zu Versen aus der Bibel

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Die Texte zu allen 100 Koans des Hekiganroku sind zu finden in o.g. Büchern.

EmmausOsternDer wahre BuddhaVertrauen